Die Sonne begann bereits unterzugehen, als ich mich frisch gestärkt einem Triester Highlight widmete: der Tranvia di Opicina. Hierbei handelt es sich um eine Überlandstraßenbahn mit Standseilbahn-Abschnitt. Sie begann in Triest ursprünglich am Piazza Oberdan. Ihr derzeitiger Startpunkt ist am gut 100 m entfernten Piazza Dalmazia.
Ursprünglich wollte ich auf den nächsten Kurs warten und dann mitfahren. Nachdem ich aber merkte, wie gemächlich die Bahn fuhr, entschied ich mich, Ihr zunächst zu Fuß zu folgen.
An der nächsten Haltestelle – Piazza Scorcola – hatte ich sie wieder eingeholt. Hier beginnt die Standseilbahn. Der Zug fährt über eine Weiche rückwärts an einen Beiwagen heran, der mit dem Seil verbunden ist. Dieser Schubwagen befindet sich immer auf der Talseite.
Nun übernimmt der Schubwagen die Traktion und befördert den Zug über den Steilstreckenabschnitt. Um der Bahn weiterhin folgen zu können, hieß es nun: Treppen steigen. (Spoiler: natürlich habe ich sie nicht mehr eingeholt.)
Die nächste Haltestelle in der Steilstrecke heißt Sant’Anastasio und liegt noch vor der Ausweiche. Von hier aus kann man gut die Steigung der Strecke erkennen.
Zunächst der Blick hinunter in die Stadt und aufs Meer …
… und der Blick in die Gegenrichtung bergauf. Am Rande des Bildes der Beginn der Ausweiche.
Nach weiteren unzähligen Treppenstufen folgt die Haltestelle Romagna in der Mitte der Ausweiche. Von hier wollt ich den nächsten talwärts fahrenden Zug nehmen. Mittlerweile war es Nacht geworden.
Die Wagen der Tranvia di Opicina sind aus den Jahren 1935 und 1942. Man sitzt auf harten Holzbänken und bei der Talfahrt muss man sich auch festhalten, um nicht im Gefälle von der Bank zu rutschen. Obwohl es Zweirichtungsfahrzeuge sind, haben sie die Türen nur auf einer Seite. In Fahrtrichtung Trieste sind also alle Bahnsteige rechts.
Danach ging es noch kurz in die Stadt, die sonntags für eine Großstadt extrem ausgestorben ist. Ein paar wenige Bars und Restaurants hatten offen, die allermeisten aber waren geschlossen.
Zentraler Platz Triests ist die Piazza Unità d’Italia direkt am Meer an Ihr liegt unter anderem das Rathaus.
Gegenüber ergab sich noch dieser spektakuläre Ausblick über die Mole.
Alles in allem ist Triest an einem schönen Sommertag bestimmt eine tolle Stadt in der es auch viel zu sehen und zu erleben gibt. An einem regnerischen Frühlingssonntag ist es allerdings sehr verschlafen und langweilig.
Zurück nach Deutschland ging es dann zunächst mit dem Frecciarossa (schrecklicher Zug) nach Verona und von dort mit dem Railjet 2 (richtig gelungener Zug!) über den Brenner nach München.




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